Familie
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Gustav Weiszheit; geboren 20.9.1878, gestorben 2.11.1925 Gustav riecht nach Apfel und Zitrone. Kurz vor der Jahrhundertwende kommt er aus Ostpreußen nach Berlin und arbeitet im Zimmermannsbetrieb von Johann-Christoph Jürgens, dessen Tochter sich in ihn verliebt. Im Auftrag und mit dem Geld des Schwiegervaters baut er das Weiszheithaus in der Hafen-/Ecke Sonnenstraße. Ehefrau: Augusta, geb. Jürgens Tochter: Elise Gustav ist ein heller Kopf - in jeder Beziehung. Er träumt gern, am liebsten von einer lichten Zukunft, und gern vor Publikum. Alles Technische begeistert ihn, für ihn entwickelt sich die Welt zum Besseren - jedenfalls so lange, bis der Erste Weltkrieg ihn eines Schlechteren belehrt. Während des Krieges versucht er - zunehmend verzweifelt und vergeblich - gegen Hass und Lüge anzukämpfen. Zuletzt kann er nicht einmal mehr Freunde und Nachbarn beschützen. Links: Gustav Weiszheit 1897 auf einem Gemälde des Heydekruger Malers Anton W. Salkus, gemalt vermutlich kurz vor dem Antritt seines Wehrdienstes (leider ist nur dieses Schwarz-Weiß-Foto erhalten) |
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Elise, geb. 1.1.1900
auf einem Foto
von 1989... |
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Ernst Lachner, geb. 23.7.1887 Sein Vater war Notar in Charlottenburg. Er studiert in Berlin und Heidelberg und promoviert anschließend über Haltungsschäden von Rekruten. Im Ersten Weltkrieg als Orthopäde in Armee-Lazarett Jülich, später Hohenlychen. Seitdem riecht er nach dem Desinfektionsmittel Lysoform (Formaldehyd). 1920 eröffnet er in der 1. Etage des Weiszheithauses eine Orthopädische Praxis zur Versorgung Kriegsversehrter mit Arm- und Beinprothesen. 4.März 1922 Hochzeit mit Elise Weiszheit. Er ist Orthopäde durch und durch, am Wichtigsten ist für ihn die gerade Haltung. Er lächelt selten, ist aber auch nie richtig wütend, sehr beherrscht, sieht so aus, als würde er immerzu die Zähne zusammenbeißen. Er redet nicht viel, denn er ist der Meinung, was man sagt, soll Geltung haben - für die Ewigkeit. Im Zweiten Weltkrieg meldet er sich freiwillig, um der Beteiligung am Morden in den Heilanstalten zu entgehen, aber er entkommt der Schuld nicht. In Russland verliert er seinen Sohn Hans, in Schlesien seinen Arm.
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Hans Lachner, geb. 25.11.1922 ältester Sohn von Elise und "Liebling" Ernst Lachners. Ehrgeiziger Sportler, ernsthaft und erfüllt von hohen moralischen Grundsätzen. Wechselt aus "Vernunftgründen" von der Flieger-HJ zu den Feldschern. Der Unfalltod seines Bruders, den er nicht verhindern kann, wird zum prägenden Trauma seiner Jugend. 1940 Kriegsabitur, in Jena Schnellkurs in Operationstechnik und Rettungsmedizin. 1941 von seinem Vater nach Ostpreußen geholt, an dessen Seite im Russlandfeldzug. Seit der überstürzten Verlegung seines Lazarettes 1944 vermisst. |
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Kurt Weiszheit, geb. Lachner; geboren 13.6.1930, gestorben 7.3.2007 Er riecht nach Zimtrinde und Nelken und ist der erste unter den Männern der Familie Weiszheit, der die "Nase" hat. Aufgewachsen als Sohn von Ernst Lachner, erfährt er erst spät, dass in Wirklichkeit Ludwig Weiszheit sein Vater ist. Er ist in vielerlei Hinsicht anders als seine Geschwister Lotte, Hans, Ilse und Karl. Im Gegensatz zu ihnen ist er von schmächtiger Gestalt und hat die blasse Haut der Ostpreußischen Weiszheits. Den Familienschatz an Sagen und Anekdoten nutzt er schon als Kind, um Aufmerksamkeit zu erlangen, oft vermischt er dabei Phantasie und Wirklichkeit. Er spielt gern Rollen und verkleidet sich, am liebsten mit den Kleidern seiner Schwestern. Im Laufe von etwa 40 Jahren schreibt er zahlreiche Romane, Krimis, Erzählungen und Essays unter seinen Namen Lachner und Weiszheit und fünf Pseudonymen: Petra Pelosi, Stefan Jahnke, Pierre Mauriac, Jan Antoin und Gunter Gonzalis. Tochter: Brigitte Gabbert, geb. Heinze Foto links: Kurt Lachner im Alter von 20 Jahren (1950) |
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Bibliografie: Bücher von Kurt Weiszheit | |||
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